Als natürliche Jäger können Hunde ziemlich auf Nahrung fixiert sein. Aber das typische Betteln, das manche Hunde an den Tag legen, wird ihnen vor allem von Menschen beigebracht. Mit etwas Training und Geduld kann man es glücklicherweise schnell wieder loswerden.
Warum Betteln ein Problem darstellt
Lasst es uns zugeben, Hunde sind unwiderstehlich: die großen Augen, der geneigte Kopf und der unheimlich süße Blick. Wie soll man da widerstehen, ein Leckerli anzubieten? Dennoch ist Betteln aus mehreren Gründen unerwünscht. Zusätzliche Snacks können zur Gewichtszunahme führen, was wiederum Gelenkprobleme und andere ernsthafte Erkrankungen verursachen kann. Es kann aber auch dazu führen, dass ein Hund einfach nicht widerstehen kann: Jedes mal, wenn Du isst, liegt er Dir zu Füßen und wartet nervös auf ein paar Leckerbissen.
Warum betteln Hunde?
Hunde lernen zu betteln, weil wir es ihnen beibringen. Hunde sind kluge Tiere, und sie wissen genau, wie sie uns manipulieren können, um zu bekommen, was sie wollen. Neigst Du dazu, Deinem Hund Deine Liebe zu zeigen, indem Du ihm gelegentlich ein Leckerchen gibst? Findest Du es traurig, wenn Du selbst am Essen bist, aber Dein Hund nicht? Damit bist Du nicht allein, jedoch basiert dies auf einem weit verbreiteten Missverständnis. Hunde haben nämlich nicht die emotionale Assoziation mit Futter, die wir Menschen haben. Für uns ist Essen ein gesellschaftliches Ereignis: eine schöne Art, Momente miteinander zu teilen, sich zu entspannen und die Gesellschaft des anderen zu genießen. Für Hunde ist Essen ein Mittel zum Überleben. Es ist ihr reiner Instinkt, nach Futter zu betteln, sobald sich die Chance ergibt. Allerdings bekommen Hunde in einem modernen Haushalt genug gesundes Fressen und sollten nicht Betteln müssen.
Es ist wichtig, sich klar zu machen: Es ist kein Liebesbeweis, wenn man dem Betteln eines Hundes nachgibt. Du kannst Deinem Vierbeiner Liebe auf ganz andere Weise zeigen, und zwar indem Du klare Grenzen ziehst, ihm eine sichere Umgebung bietest, genügend Ruhe, gesunde Mahlzeiten, viel Spaß und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen euch beiden herstellst. Betteln zu belohnen gehört allerdings nicht dazu. Als Hundebesitzer müssen wir uns um unsere Hunde kümmern und ihnen die notwendigen Grenzen setzen.
Wie Du Deinen Hund vom Betteln abhältst
Lenke ihn ab, wenn Du Deine Mahlzeit zu Dir nimmst
- Ignoriere das Betteln
- Bestrafe Deine Fellnase niemals für's Betteln
- Lenke ihn mit einem Spielzeug ab
- Gib ihm Snacks nur an einem bestimmten Ort (z. B. in seinem Körbchen)
- Bitte Familienmitglieder und andere, konsequent zu bleiben
- Übe den Befehl "loslassen", wenn Dein Hund Futter aufnimmt, das er nicht fressen sollte
Bringe Deiner Fellnase Tischmanieren bei
Wo befindet sich Dein Hund während Du zu Abend isst? Einige Hunde dürfen unterm Tisch liegen oder sogar mit am Tisch sitzen, und zwar mit eigenem Teller.
Der erste Schritt Deiner Fellnase das Betteln abzugewöhnen, sind Tischmanieren. Hunde, die betteln, sind meistens unruhig und nervös in der Gegenwart von Menschen, die essen. Bringe Deinen Hund in sein Körbchen, möglicherweise mit einem Snack zum Kauen oder mit einem Spielzeug. Dadurch lernt Deine Fellnase, dass er dafür belohnt wird, wenn er Dich beim Essen in Ruhe lässt.
Welpen Tipp: Deinen Hund vom Esstisch fern zu halten ist ein wichtiger Schritt, Betteln zu vermeiden. Hast Du einen Welpen? Dann kannst Du ihm von Anfang an die gewünschten Manieren beibringen. So kannst Du zum Beispiel Deinen Welpen während den Mahlzeiten in eine Hundebox setzen.
Konsistenz ist der Schlüssel zum Erfolg
Das schwierigste, aber wichtigste beim Training ist Konsistenz. Gib Deiner Fellnase niemals etwas zu fressen, wenn sie bettelt: Weder am Esstisch zu Hause, noch auf einer Grillparty unter Freunden. Tue es Deinem Hund zu Liebe nicht!
Wenn Du Deinem Hund wirklich etwas Gutes tun möchtest, ohne bettelndes Verhalten zu belohnen, dann schnapp Dir einen Hundesnack und biete ihn zu einem Zeitpunkt an, den Du selbst aussuchst. Aber nicht dann, wenn Dein Hund bettelt. Snacks können eine tolle Möglichkeit sein, Deinen Vierbeiner während des Trainings zu belohnen, sollen aber nicht dazu führen, dass Deine Fellnase sich zu sehr auf's Fressen fokussiert. Du kannst Deinen Hund auch anderweitig belohnen, z. B. mit Streicheleinheiten und Spielen!
Betteln ignorieren
Wird Dein Hund unruhig, sobald Du isst? Sucht er nach Deiner Aufmerksamkeit, bellt oder wedelt aufgeregt mit seinem Schwanz neben Dir? Bestrafe Deinen Hund nicht dafür, indem Du wütend wirst oder Deine Stimme hebst. Ignoriere stattdessen einfach unerwünschtes Verhalten. Denn wenn Du ihm Aufmerksamkeit für sein Betteln schenkst, wird dies als eine Form der Belohnung wahrgenommen. Ignoriere es einfach: Tu so, als würdest Du das Verhalten gar nicht bemerken. Sobald Dein Vierbeiner mit dem Betteln anfängt, bringst Du ihn am besten ganz ruhig und gelassen zu seinem Platz und lobst ihn. Am Anfang wirst Du das wahrscheinlich 100 Mal machen müssen. Aber bleib dran und verlier auf keinen Fall die Geduld: Dein Hund wird verstehen und akzeptieren, dass er vom Betteln nichts hat.
Ruhe und Frieden
Betteln ist ein Verhalten, das Du abtrainieren kannst - Versprochen! Im Alltag ist es besonders schwierig, konsistent zu bleiben, aber Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg. Hunde können schnell lernen, dass Betteln nicht belohnt wird. Freu Dich darauf, Deine Fellnase ruhig und zufrieden zu sehen, während Du oder andere Leute in seiner Gegenwart essen. So könnt ihr beide Eure Mahlzeiten auf eine gesunde und entspannte Weise genießen. Geduldiges Trainieren lohnt sich!
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