Warum sollte ich meinen Welpen sozialisieren?
Es ist wichtig, dass Dein Welpe sozialisiert wird, damit er sich zu einem freundlichen, stabilen und gelassenen Hund entwickeln kann. Sozialisierung ist der Prozess, bei dem ein Welpe lernt, mit anderen Hunden, Menschen und Situationen umzugehen. Dazu gehört auch, dass er neue Gerüche, Geräusche, Anblicke und Verhaltensweisen kennenlernt und ausprobiert. Wenn ein Welpe nicht gut sozialisiert ist, kann er zu einem ängstlichen oder aggressiven Hund heranwachsen.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Sozialisierung eines Welpen?
Der ideale Zeitpunkt für die Sozialisierung eines Welpen ist im Alter von etwa 3-17 Wochen, wenn er am lernfähigsten ist. Es ist jedoch sehr wichtig, dass Dein Welpe keinen Kontakt mit fremden Hunden (mit unbekanntem Impfstatus!) hat, bevor er alle Impfungen erhalten hat. So schützt Du Deinen Welpen vor ansteckenden Krankheiten, die einen schweren Verlauf nehmen können. Aber auch in dieser Zeit gibt es Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, denn jede neue Erfahrung ist eine Lerngelegenheit!
Tatsächlich erfolgt die Sozialisierung von dem Moment an, in dem Dein Welpe Dich kennenlernt. Deshalb kannst Du ihn schon zu Hause auf sichere Weise an Neues heranführen, indem Du ihm neues Spielzeug zum Kauen und Spielen gibst. Du kannst Deinen Welpen auch mit verschiedenen Oberflächen wie Teppich und Gras und mit lauten Haushaltsgeräten wie dem Staubsauger vertraut machen. Auch mit dem Stubenreinheitstraining kannst Du zu diesem Zeitpunkt beginnen. Sei ruhig und gelassen im Umgang mit Deinem Welpen, schließlich steht er erst am Anfang seines Lebens.
Sobald Dein Welpe geimpft ist, könntest Du in Erwägung ziehen, mit ihm die Welpenschule zu besuchen. Dort habt ihr eine beaufsichtigte Lernumgebung, in der sich die Welpen treffen und einige grundlegende Dinge lernen können. Sprich mit Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin, denn er/sie kann Dich über örtliche Hundeschulen informieren.
Welche anderen Möglichkeiten gibt es, einen Welpen zu sozialisieren?
Die Sozialisierung endet nicht mit der Welpenschule. Denn ob jung oder alt, alle Hunde brauchen regelmäßige Stimulation und Training.
Geh es mit Deinem Welpen ruhig und in seinem Tempo an. Beobachte ihn gut, und überfordere ihn nicht, indem Du ihn in stressige Situationen bringst. Genauso wenig solltest Du ihn jedes Mal, wenn er vor einer Herausforderung steht, auf den Arm nehmen und betütteln. Bleib ruhig und nutze Dein Urteilsvermögen: Lass Deinen Welpen das Tempo vorgeben, und wenn eine Situation zu viel wird, dann zieht ihr euch ruhig zurück.
Hier sind einige weitere einfache Möglichkeiten, wie Du die Sozialisierung in den Alltag Deines Hundes einbauen kannst:
Geh mit Deinem Welpen spazieren
Für die körperliche und geistige Gesundheit Deines Hundes ist es wichtig, dass Du jeden Tag mit ihm spazieren gehst. Lass ihn die Umgebung erschnüffeln und erkunden und (auf sichere Weise) andere Hunde und Menschen treffen. Du kannst ihm auch beibringen, an der lockeren Leine zu gehen, damit die Spaziergänge weniger hektisch werden!
Lade Freunde und Familie ein
Lass Deinen Welpen regelmäßig neue Menschen kennenlernen und begrüßen. Teile den Besuchern mit, dass Du dabei bist, Deinem Welpen beizubringen, nicht zu beißen oder zu springen, denn Du möchtest nicht, dass jemand Deine Erziehung durch ruppiges Spiel untergräbt. Auf jeden Fall ist es für einen Welpen toll, viele neue Menschen kennenzulernen (und auch Deine Freunde und Familie haben sicher nichts dagegen!).
Schlafen ist der wichtigste Teil der Sozialisierung
Ja, wirklich! Welpen schlafen für gewöhnlich weit über 20 Stunden am Tag. Im Schlaf verarbeiten sie alles, was sie gelernt haben, und sie tanken neue Energie für neue Erfahrungen. Ist Dein Welpe sehr aufgedreht und schläft wenig, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass er übermüdet ist. Du kennst das: Nach müd' kommt blöd! Ruht euch aus und genießt das Beisammensein.
Stellt eure eigene Checkliste zusammen
Mit welchen Situationen wird Dein Welpe im Laufe seines Lebens konfrontiert werden? Woran sollte er sich gewöhnen, damit diese ihm keinen Stress bereiten? Wenn er zum Beispiel später einmal bei einem Hundesitter untergebracht werden soll, kann es hilfreich sein, positive Erfahrungen in fremden Haushalten zu machen. Jede neue Umgebung, in der sich Dein Welpe nach einer Erkundung entspannen kann, ist ein Pluspunkt. Geht ihr ins Straßencafé? Trefft ihr öfter Kinder unterschiedlichen Alters? Auch das will nach und nach geübt werden. Auch der Tierarztbesuch und eventuell der Hundefrisör als positive Lernerfahrung ist nicht zu vernachlässigen. Denke daran, dass es wichtiger ist, entspannt Erfahrungen zu sammeln, als alles vor der 17. Woche zu schaffen. Ihr lernt schließlich beide nie aus!
Engagiere einen Welpensitter
Wenn Du tagsüber nicht zu Hause sein kannst, kann Dir ein Welpensitter aushelfen. Achte darauf, dass Du jemanden auswählst, der souverän und erfahren im Welpensitting ist. Außerdem solltest Du Dich immer mit ihm treffen und Deine Erwartungen klar formulieren. Dein Welpensitter kann Deinem Welpen vielleicht sogar ein paar Dinge beibringen oder ihn zumindest auf einen welpengerechten Spaziergang mitnehmen. Wir empfehlen Dir, Deinen Welpen nie unbeaufsichtigt zu Hause zu lassen.