Einige Hunde können nervös, schreckhaft oder schüchtern in Gegenwart von Fremden sein aufgrund von mangelhafter Sozialisierung oder negativer Erfahrungen in der Vergangenheit. Glücklicherweise kannst Du Deinem Hund dabei helfen, seine Angst mit Geduld und konsequentem Training im Zaum zu halten.
Oft nehmen wir an, dass Hunde, die Angst vor Fremden haben, traumatische Erfahrungen gemacht haben müssen, zum Beispiel während der Welpenzeit misshandelt worden sind. Obwohl dies ein Grund sein kann, steckt in den meisten Fällen etwas viel Harmloseres dahinter.
Warum haben manche Hunde Angst vor Fremden?
- Der Hund ist nicht mit anderen Menschen sozialisiert worden
- Traumatische Erfahrung mit fremden Menschen
1. Nicht mit anderen Menschen sozialisiert
Wenn ein Hund im Welpenalter kaum mit fremden Menschen zu tun hatte, kann es sein, dass er im späteren Alter mehr Angst vor ihm unbekannten Personen hat, ganz einfach, weil er weniger vertraut mit anderen Menschen ist. Sozialisierung bedeutet die Entwicklung des sozialen Verhaltens gegenüber verschiedenen Menschen, Hunden und Situationen. Wenn ein Hund im Welpenalter wenig mit Fremden in Kontakt gekommen ist, werden andere Menschen im späteren Alter möglicherweise als bedrohlicher erlebt.
Das trifft nicht nur auf Fremde zu, sondern auch auf Leute, die Bärte oder Mützen tragen, Kinder, Menschen auf Skateboards, dunkel- oder hellhäutige Menschen, Radfahrer, Läufer usw. Alles, was dem Hund unbekannt ist, kann ihn besonders beängstigen. Das alles hat mit schlechter Sozialisierung oder mangelnder Vertrautheit zu tun.
2. Fremde verhalten sich anders
Manche Menschen gehen auf Hunde ruhig und fürsorglich zu, andere wiederum schauen dem Hund direkt in die Augen, nähern sich ihm fröhlich und geben ihm einen Klaps auf den Kopf oder fordern den Hund sofort zum Spielen heraus.
Für einen Hund kann das alles sehr bedrohlich erscheinen. Anstatt den Hund erst einmal vorsichtig anzusehen und ihm Zeit zum Beschnüffeln zu geben, um dann vielleicht direkten Augenkontakt aufzunehmen, wird auf den Hund oft zu "dominant" zugegangen. Aus der Sicht eines kleinen Hundes kann es wirklich beängstigend sein, wenn sich eine große, seltsame Gestalt plötzlich über ihn beugt!
3. Traumatische Erfahrung
Wenn ein Welpe eine unangenehme Erfahrung mit einem fremden Menschen gemacht hat, kann ihn das ein Leben lang prägen. Es kann sich dabei um etwas sehr Schwerwiegendes wie Misshandlung handeln, oder aber um einen ganz einfachen Vorfall wie z. B. ein lauter Knall in der Gegenwart einer bestimmten Person, womit die Angst mit dieser Person assoziiert wurde.
4. Angst mildern
Hunde, die Angst vor Fremden haben, zeigen oft folgende Verhaltensweisen: Wimmern, Zittern, Gähnen, eingezogene Rute, Bellen, Knurren, Zähne fletschen. Dies sind alles Signale, mit denen der Hund sagt: Ich möchte raus aus dieser Situation! Achte immer auf die Stresssignale Deiner Fellnase und zwinge Deinen Hund niemals, mit einem Menschen oder einem anderen Hund gegen seinen Willen Kontakt aufzunehmen.
Um Deinem Vierbeiner die Angst zu nehmen, muss er erstmal wieder Vertrauen gewinnen. Also baue den Kontakt mit fremden Personen ganz langsam auf und behalte Deine Fellnase immer unter Kontrolle. Wir wollen den Hund sozialisieren, nicht traumatisieren: Das heißt, wir zwingen den Hund nicht plötzlich in eine beängstigende Situation, sondern lassen ihn Schritt für Schritt Vertrauen aufbauen.
Du kannst Freunde darum bitten, bei der Sozialisierung behilflich zu sein. Achte dabei darauf, dass sie den Hund zunächst ignorieren, sich hinsetzen oder in die Hocke gehen. Auf diese Art wirken fremde Personen weniger bedrohlich. Sprich Deinen Hund auf ermutigende und beruhigende Weise an und belohne ihn mit einem Leckerchen, wenn er sich der fremden Person nähert. Nehmt Euch genügend Zeit und macht diese Übung nur wenige Minuten am Stück. Dein Hund bestimmt das Tempo, während Du ihn lediglich ermutigst.
5. Wenn Dein Hund Personen auf der Straße anbellt
Bellt Dein Vierbeiner fremde Personen auf der Straße an? Sobald jemand oder etwas Deinen Hund in Angst versetzt, versuche seine Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken. Das kannst Du tun, indem Du seinen Namen rufst, ein Klickgeräusch auslöst oder ein Leckerchen anbietest. Sobald Du eine Person kommen siehst, rufe fröhlich den Namen Deines Hundes und belohne ihn, wenn er Dich ansieht. Achte außerdem auf Dein eigenes Verhalten: Manchmal versteifen wir uns, wenn wir vermuten, dass unser Hund ängstlich oder gestresst reagieren könnte. Wir tun das unbewusst. So könnte der Hund auf unser eigenes Verhalten reagieren, was seine Angst unnötig verschlimmert. Versuche, entspannt zu bleiben und spreche Deinen Vierbeiner auf eine ermutigende Weise an.
Vermutest Du, dass Dein Hund in der Vergangenheit eine sehr unangenehme traumatische Erfahrung mit Menschen oder etwas anderem gemacht hat? Dann ist es am besten, einen Hundeverhaltenstherapeuten zurate zu ziehen. Das Trauma kann manchmal so schlimm sein, dass zusätzliche Hilfe benötigt wird. Wende Dich deshalb an einen Experten, damit Dein ängstlicher oder vielleicht aggressiver Vierbeiner wieder glücklich und entspannt wird und sein Vertrauen gestärkt wird.
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